Über uns 19. Januar 2021
Am 27. November kam es bei der MLF Mercator-Leasing GmbH & Co. Finanz-KG zum lange im Voraus geplanten Stabwechsel: Neben Matthias Schneider übernahm Dr. Norman Hoppen als weiterer Geschäftsführer die Aufgaben von Firmengründer Rolf Hahn, der sich wenige Wochen davor in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet hatte.
Nach dem rasanten Wachstum der letzten Jahre liegt Hoppens erste Aufgabe darin, die Strukturen des Schweinfurter Finanzdienstleisters an die Unternehmensgröße anzupassen und den Mitarbeitern mehr Verantwortung zu übertragen. Während Mercator-Leasing im Office- und IT-Kerngeschäft zuletzt vor allem durch Verdrängung gewachsen ist, hat man im Bereich Dienstrad-Leasing und E-Mobilität schon früh einen riesigen Wachstumsmarkt für sich erschlossen.
Dr. Norman Hoppen wirkt motiviert und strahlt eine zupackende Hands on-Mentalität aus. Zugleich hat er aber auch Respekt vor seiner neuen Ausgabe als Geschäftsführer der Mercator-Leasing. "Ich kann und will nicht in die Rolle von Rolf Hahn schlüpfen", sagt er offen. "Vielmehr muss ich meine Rolle bestmöglich ausfüllen". In der Tat warten auf den promovierten Wirtschaftsinformatiker auch noch ganz andere Aufgaben als seinerzeit auf seinen Vorgänger, der das Unternehmen vor knapp 30 Jahren gegründet und über drei Jahrzehnte maßgeblich geprägt hat. Hoppen: "Rolf Hahn war ein echter Innovator, der visionär und umtriebig neue Geschäftsmodelle entwickelt hat."
Doch jetzt würden andere Aspekte im Vordergrund stehen, die für die Weiterentwicklung des Finanzdienstleisters mit Sitz in Schweinfurt genauso wichtig sind. "Das Unternehmen ist in den letzten Jahren rasant gewachsen und hat eine Größe erreicht, die andere Strukturen und eine stärkere Arbeitsteilung erfordert." Alleine seit 2018 hat man die Zahl der Mitarbeiter um 50 Prozent auf aktuell 120 erhöht – selbst im Corona-Jahr 2020 wurde die Belegschaft weiter ausgebaut. "Jetzt stehen wir vor der Herausforderung, das Unternehmen an die großen Zahlen anzupassen und die Mitarbeiter auf diesem Weg mitzunehmen", so Hoppen. Dieses ‚Empowerment‘, wie es neudeutsch heißt, werde ein längerfristiger Prozess sein und zwangsläufig dazu führen, manche Kollegen/innen auch mal aus ihren Komfortzonen herauszuführen. Im Gegenzug winken mehr Verantwortung und Mitgestaltung, was sich wiederum positiv auf die Motivation auswirken dürfte. Zudem will der neue Geschäftsführer die internen Abläufe weiter verbessern und Prozessabläufe einführen, die das Tagesgeschäft erleichtern. „Bei aller Flexibilität, für die Mercator-Leasing von jeher stand und steht, darf die Ausnahme nicht zur Regel werden…"
Viel Luft nach oben
Mitnehmen will man in Schweinfurt den digitalen Rückenwind, den die Corona-Krise als positiven Nebeneffekt ausgelöst hat, wenngleich Norman Hoppen diesbezüglich nach wie vor viel Luft nach oben sieht. So hatte er erwartet, dass sich als Folge der Pandemie die digitale Signatur auf breiter Basis durchsetzen werde, wovon die Leasing-Branche deutlich profitieren würde. Das ist aber nicht geschehen. "Wir sind immer noch viel zu analog!" Weiterhin fest rechnet er damit, dass im Zuge der digitalen Transformation immer mehr Portalbetreiber offene Schnittstellen anbieten und Medienbrüche beim Arbeiten in heterogenen Software-Umgebungen damit deutlich abnehmen werden.
Deutlich zu spüren bekommen hat man in Schweinfurt den ebenfalls Corona-bedingten Schub der Home-Office-Arbeit in den letzten Monaten – in doppelter Hinsicht: Zum einen hat die Geschäftsführung ein professionelles Home-Office-Konzept für das eigene Unternehmen entwickelt und die gesamte Belegschaft ein-gebunden: Alle Mitarbeiter wurden mit einer modernen IT-Infrastruktur für das sichere Arbeiten zuhause (Notebook, VPN-Anbindung, Headset etc.) ausgestattet. Zugleich hat man die Kernarbeitszeit an die besonderen Begebenheiten der Corona-Krise angepasst und bietet den Mitarbeitern damit deutlich mehr Flexibilität. Das kommt insbesondere Mitarbeitern in der Familienphase stark entgegen, zumal die Kinderbetreuung während der Pandemie oft sehr löchrig war. Zum anderen hat Mercator-Leasing in seinem Kerngeschäft ebenso vom Home-Office-Boom profitiert wie die Vertriebspartner: Phasenweise gab es einen regelrechten Nachfrage-Schub bei IT-Ausstattung, Präsentationstechnik und Software wie z.B. ECM-Lösungen. Hoppen: "Trotz des schwierigen Marktumfeldes sind wir in unserem Bürotechnik- und IT-Kerngeschäft zuletzt deutlich gewachsen – allerdings nur durch Verdrängung."
Der Vertrieb muss sich an Corona anpassen
Hoppen hatte bereits im April letzten Jahres bei Mercator-Leasing angeheuert und zunächst den Bereich Business Development übernommen. Er kennt die Branche bestens und war unter anderem bei der Deutschen Leasing Information Technology sowie bei der BFL Leasing in leitenden Positionen tätig gewesen, bevor es ihn nach Schweinfurt gezogen hat. Neben der Anpassung der Unternehmensstrukturen sieht er die Weiterentwicklung der Vertriebsaktivitäten sowie den Aufbau strategischer Allianzen als seine vorrangige Aufgaben: Ein erster Erfolg ist die im Oktober geschlossene Kooperation mit Soennecken im Bereich IT-Finanzierung. Dass die Corona-Krise in diesem Kontext wenig hilfreich war und ist, versteht sich von selbst: Schließlich lebt Vertrieb – Digitalisierung hin oder her – vom persönlichen Kontakt, gerade wenn es darum geht, neue Kontakte zu knüpfen. Hoppen: "Ich hatte in den Sommermonaten viele persönliche Gespräche und die Zeit genutzt, um möglichst viele Vertriebspartner zu treffen. Gerade beim Erstkontakt finde ich ein persönliches Kennenlernen sehr wichtig." Auf der anderen Seite ist er überzeugt, dass sich auch der Vertrieb an die veränderte Situation anpassen muss: "Vieles läuft mittlerweile auch über Microsoft Teams, was uns natürlich hilft, Zeit zu sparen."
Lesen Sie hier den vollständigen Artikel der Digital Imaging Ausgabe 1-2021
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